gleich mit der ersten Chemo des 2. Zyklus – diesmal jedoch ambulant. SEHR früh am Morgen holt mich das Taxi ab und bringt mich ins Krankenhaus. Blutabnahme. Die Röhrchen bringt man dann selbst ins Labor. Glücklicherweise lerne ich gleich eine Dame kennen, die den Weg schon kennt und mich leitet. Nach guten 5 Minuten bekommen wir bereits die Auswertungen und gehen wieder zurück zur Onkologischen Ambulanz. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt (Blutbild ist OK) nehmen wir auf bequemen „Lehnstühlen“ Platz und ein Frühstück ein. Inzwischen werden die Substanzen vorbereitet, zusammengestellt und uns nach und nach verabreicht. Wir beide haben den gleichen Krebs und die gleichen Substanzen, was einen guten Erfahrungsaustausch ermöglicht. Nachdem alles „durchgelaufen“ ist, gibt es noch Mittagessen. Dann ist man wieder frei. Mit dem Taxi geht es ab nach Hause.
Heute, einen Tag danach geht es mir noch recht gut, ich habe Appetit und war deshalb am Vormittag noch schnell einkaufen, um mich für die nächsten Tage einzudecken. Erfahrungsgemäß zeigen die Substanzen erst nach und nach ihre Wirkung, speziell in Form von Müdigkeit und Erschöpfung.
So verbringe ich meine Zeit nun wieder vorwiegend mit Essen, Trinken und Lesen. Meine momentane Lektüre (ein Überraschungsgeschenk von Josef) ist wieder ein absoluter Genuss, den ich förmlich verschlinge und meinen spirituell und theologisch interessierten Kollegen aufs Wärmste empfehlen möchte: Mancuso, Vito, Die Seele und ihr Schicksal, München 2013 Leider dürfte es momentan in Österreich vergriffen sein, aber vielleicht findet ihr es in einer Bibliothek. Ihr könnt aber auch gerne bei mir mal einen Blick hineinwerfen.