Nun ist der erste Zyklus von dreien abgeschlossen und ich habe bis 2.1.2018 Ruhe- und Regenerationspause! Ich fühle mich wie in „gesunden Zeiten“ diesmal, habe ständig Appetit und bin voller Tatendrang. Vielleicht habe ich mich mit den Zellgiften angefreundet, vielleicht kennt mein Körper sie jetzt schon ein wenig und weiß ihnen zu begegnen.
Es war gut, die Nacht im Krankenhaus verbringen zu dürfen, denn die Station B4 bei den Elisabethinen ist so was wie meine zweite Heimat geworden. Hier trifft man ganz viele wirkliche Menschen, im Gegensatz zu den Personen (lat. „persona“ = Maske, Rolle im Schauspiel) in der hektischen Welt draußen.
Wie wäre es sonst möglich, dass ich mit meiner Zimmerkollegin – einer sehr offenen, bodenständigen Frau, die ich noch nie zuvor gesehen habe und vielleicht auch nie wieder sehen werde, so offene und innige Gespräche führen durfte!? Den ganzen Abend sind wir zusammengesessen und haben über Erlebnisse, Verletzungen, Ängste, Werte und den Glauben gesprochen. Wir haben geweint (ja, endlich konnte ich auch ein paar Tränen vergießen, das tut gut!) als wäre das selbstverständlicher Teil des Gespräches. Für eine Nacht waren wir enge Vertraute, verbunden durch ein ähnliches Schicksal. Das war eine der wunderbaren Erfahrungen, die man oft leider erst in der Grenzsituation von schweren Krisen oder Krankheiten erlebt. Das finde ich eigentlich sehr schade.
So genieße ich die Vorweihnachtszeit im sanften Licht der inneren Werte und habe das Privileg, diesmal vom Konsumterror unberührt einen ganz besonderen Weihnachtszauber auf mich wirken zu lassen.
Was ich noch sagen wollte, falls ihr von mir eine andere Bildqualität gewohnt seid: das sind hier im „Tagebuch“ iPhone-Aufnahmen, Schnappschüsse, Stimmungsbilder. Ich werde auch bald wieder mal die „richtige“ Kamera in die Hand nehmen… 😉