Wiedergutmachung

Endlich gelang heute wieder eine Therapie ohne Zwischenfälle. Das wirklich positive heute war ein wirklich ausführliches Gespräch mit jenem Onkologen, der mich beim letzten Mal in großer Verwirrung gehen ließ.

Diesmal nahm er sich wirklich sehr viel Zeit – trotz vollem Warteraum! Er wollte die ganze Krankengeschichte wissen, von den ersten Symptomen bis zu den letzten dubiosen Fieberschüben. Parallel zu meinen Erzählungen überprüfte er diese mit den einzelnen Untersuchungsergebnissen. Ich durfte mir sogar die Bilder der einzelnen CT-Untersuchungen ansehen und er zeigte mir genau meine „Probleme“. Nun haben sie erstmals konkrete Form angenommen und sind nicht mehr nur dubiose Unbekannte in meinem Inneren. Das ist ein seltsames, in gewisser Weise beruhigendes Gefühl. Vor allem beruhigend für mich war die Tatsache, dass die „Probleme“ sich ganz leicht verkleinert haben. 

Für meinen Onkologen war das nicht so befriedigend, denn er meinte, es hätte sich noch nicht viel getan, und wir müssten jetzt schon dahinter sein, die Therapie wieder zügig fortzusetzen. Wie es aussieht, glaubt er mehr an mich als ich selbst! Ich konnte aber auch über meine Ängste sprechen, wie zum Beispiel die Angst vor den Substanzen, von den Nebenwirkungen. Er meinte, es gebe keinen Grund, Angst zu haben. Meine Blutwerte sind optimal und sollte sich daran, oder an meinem Befinden etwas verändern, so wird man darauf reagieren. Erstmals wurde mir auch erklärt, dass mir je nach Erträglichkeit maximal 6 Zyklen zu je 3 Therapien gegeben werden können. Es gebe zwar Menschen, die auch 12 Zyklen aushalten, das wäre aber eher die Ausnahme. Was ich selbst zum Gelingen beitragen kann: essen, essen, essen. 

Gut, ich werde mich bemühen. Möge es gelingen. Heute jedenfalls ernannte ich innerlich OA Dr. Michael Schwabe aus dem Team der Onkologie (das ich inzwischen zum Großteil bereits persönlich kennen lernen durfte) zu „meinem behandelnden Onkologen des Vertrauens“.
Ich hoffe, das ist ihm recht…

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